Xros Dreams (14) – Träume gibt man nicht auf!

Taiki weiß nicht, was er von der Prophezeiung halten soll, von der ihm der königliche Ritter AlforceVeedramon erzählt hatte. Genauso wenig weiß er, was es mit dem rotschwarzen, doppelköpfigen Drachen anfangen sollen, zumal ja auch noch der Kampf gegen Bagramon im Raum steht. Ob der wohl etwas damit zu tun hat, fragt sich der Junge als er auf einmal durch einen lauten Knall aus seinen Gedanken gerissen wird.

„Weißt du.. Ich hatte damals keine besonderen Stärken. Ich war zwar kein Kind, das gemobbt wurde, aber wirklich viele Freunde hatte ich auch nicht. Deshalb gab es an sich nichts was ich gerne mal sein oder machen würde.“

Tatsuya sitzt gemeinsam mit Shoutmon auf einer Wiese und erzählt von seiner Kindheit und seiner Beziehung zu Taiki. Er fand es immer faszinierend wie Taiki es schon als Kind schaffte schnell neue Freunde zu gewinnen. Es war ihm oft ein Rätsel, was Tatsuya selbst mal aus seinem Leben machen sollte, während er zusah wie die anderen schon genau wussten, was sie mal sein wollten. Tag ein, Tag aus fühlte er diese Unsicherheit, das war ihm während seines Krankenhausaufenthalts klar geworden.

Aus den Augen Tatsuyas

Als Kind war er sogar noch die größte Niete im Sportunterricht überhaupt. Beim Sportfest wollte er auch gar nicht mitlaufen bis Taiki zu ihm kam und ihm von seinem Vater erzählte. Der hatte in der Grundschulzeit einen Trick beim Laufen angewendet und zwar, indem er die Arme und Hände beim Laufen richtig mitbenutzt hatte und man sollte besser auch die Knie weit hochziehen. Als Taiki ihm dann einen Schubser gab und ihn auf die Strecke schickte, rannte Tatsuya los.

Er lief in Windeseile an den anderen vorbei, natürlich mit den Bewegungen, die ihm gerade gezeigt wurden, und war sogar der erste, der die Ziellinie überquerte. Nicht nur ihm war unbegreiflich wie er das geschafft hatte. Auch seine Mitschüler und der Sportlehrer waren überrascht von seiner Leistung.
Kurz danach bekam er dann von seinem Sportlehrer das Angebot Leichtathletiksportler zu werden. Zwar müsste er natürlich noch etwas trainieren, aber die Grundlage für eine kleine Karriere sei auf jedem Fall da. Die Ereignisse für Tatsuya überschlugen sich immer weiter, immerhin kam der Lehrer dank Taikis Frage auf die Idee und Taiki will auch gerne mit ihm zusammen laufen, damit sie noch schneller werden konnten. Sein Lebensweg schien endlich eine Richtung zu zeigen.

Shoutmon war der Überzeugung er wäre auf Taiki böse wegen der Sache, aber als er sieht wie glücklich der Junge ist, als er die Geschichte erzählt, muss es seine voreilige Meinung wohl ändern. Plötzlich gibt es eine gewaltige Explosion in der Stadt, die die Kinder und die Digimon von der Wiese aus beobachten konnten. Wizardmon legt seine Tarnung als Mensch ab, begibt sich in die Luft und sieht mithilfe seiner Magie nach, was da vor sich geht. Es sieht ein schreckliches Bild: MetalGreymon und Blastmon liefern sich mitten in der Stadt einen erbitterten Kampf.

Kampf um Tokyo

Die Stimmung spannt sich mit einem Schlag an und sie müssen schnell reagieren, bevor noch Unschuldige dabei verletzt werden, wie Dorulumon meint. Es will von Shoutmon, dass es Taiki sucht und Tatsuya, der glaubt es sei eine Bombe gewesen, sollte sich besser in Sicherheit bringen. Das sieht Shoutmon aber anders und will, dass Tatsuya in begleitet, damit die Sache von damals endlich geklärt werden kann und Taiki wieder anfängt seine eigenen Träume zu leben.Mit MetalGreymons Giga Destroyer schafft es Kiriha einen direkten Volltreffer bei Blastmon zu landen, doch scheint es nicht einmal einen Kratzer davon abbekommen zu haben.

„Was ist an Menschen in der Menschenwelt so schlimm? Sag mir lieber, was du hier zu suchen hast!“

Blastmon kommt aber nicht dazu die Frage groß zu beantworten, denn es ist damit beschäftigt einen LKW nach MetalGreymon zu werfen. Bei der Abwehr bleiben aber die beiden Hälften an den Klauen des Digimons hängen und schon im nächsten Moment ist Blastmon vor ihnen, um dem Dino-Digimon einen Seitenkantenschlag direkt auf den Rücken zu verpassen. Sowohl MetalGreymon als auch Kiriha fallen zu Boden, bevor der Junge aber noch aufschlagen konnte, wird er von Dorulumon im Sprung gerettet. Mit einem ziemlich wilden Blick schreit er die anderen an und meint, dass sie sich da gefälligst raushalten sollten.

Akari zeigt Mut

Das will aber Akari nicht einfach so hinnehmen allein schon wegen all der Unschuldigen, die damit nur unnötig in Gefahr gebracht werden. Sie zeigt ihm das Ausmaß der bisherigen Zerstörung. Beschädigte Gebäude, verwüstete Straßen und am schlimmsten: Hilflose und verletzte Menschen. Er wird sich seiner Taten bewusst, aber beim Gedanken an Taiki sind ihm die Menschen dieser Welt egal, weil sie doch genauso dumm wie der rote General seien. Langsam wird es Akari zu viel und sie setzt sich mehr und mehr für die Menschen ein. Klar, sieht es so aus als wären die Menschen dumm, aber eigentlich such jeder auch nach seiner ganz eigenen Antwort. Und genau das tue Taiki gerade auch, schreit Akari ihn an.

Es ist ruhig. Dann beginnt sich Kirihas Gesicht langsam zu verzerren, er kann nicht mehr, er muss einfach laut loslachen. Er ist erstaunt, dass solche Menschen es klasse fänden Reue für ihre Lebensweise zu zeigen, aber ganz davon abgesehen will er den Kampfplatz doch ändern. Das Gespräch dauerte jetzt doch eine Weile an, was ist also mit MetalGreymon eigentlich in der Zeit passiert? Die Frage will MailBirdramons Teil von MetalGreymon beantworten, denn sein vorderer Teil wird gerade heftig verdroschen und es wäre froh, wenn sie aus dieser Situation endlich rauskämen.

Während ihrer gemeinsamen Flucht erklärt ihnen Dorulumon, dass seine überwältigende Kraft und harter Panzer es zu einem noch gefährlicherem Gegner als Tactimon machen würden.

„Ähm… Aber ist nicht Tactimon der stärkste der drei Generäle?“

Das wäre es auch, wäre Blastmon nur nicht ein so riesiger Idiot. Das will Kiriha dem Mädchen auch gleich beweisen, indem er vor dem General stehen bleibt und ihn zu einem Schere-Stein-Papier-Showdown herausfordert, um die Sache zu entscheiden.

Ein spontanes Märchen

„Die Schöpfer der Digiwelt, die drei Säulen Geemon, Chokimon und Paamon trafen so den Entscheid einer niemals endenwollenden Schlacht. Ein heiliger Wettkampf mit drei Händen, bei dem jeder eine tödliche Faust nachahmt. Ich würde sagen, dass es keine angemessenere Art des Kämpfens gibt, um unsere Schlacht um die Herrschaft der Welt zu bestimmen!“

Als wenn Kiriha damit nicht schon dick genug aufgetragen hätte, stellt er dem General auch noch Ballistamon vor, den angeblichen Großmeister dieser Disziplin. Blastmon ist hingerissen von dem tiefgründigen Hintergrund und zugleich schockiert den Großmeister persönlich vor sich zu haben. Um dem Kampf die finale Note zu geben, schlägt der Junge dem Digimon vor den Kampf auf dem heiligen Boden Dairoku Daibas* auszutragen. Einer kleinen Insel, die in Wirklichkeit nichts weiter als ein normales Stück Land ist und bei der das Betreten verboten ist. Ein Ort also, an dem niemand zu schaden kommen kann. In der Zwischenzeit bittet Dorulumon Cutemon leise darum MetalGreymons Wunden zu heilen, damit es wieder voll kampfbereit ist. Sie alle merken aber nicht, dass Shademon und Tsuwamon in Stück weit hinter ihnen stehen und gespannt das Geschehene mitansehen.

Raus mit der Wahrheit!

Gerade erreicht Taiki den Schauplatz der Verwüstungen. Shoutmon, das den Jungen endlich gefunden hat, erzählt ihm davon, dass die Bagra-Armee hier sei und sowohl Ballistamon und die anderen als auch Kiriha und Greymon gegen den General kämpfen würden. Doch bevor sie aber den anderen zur Hilfe kommen können, möchte Shoutmon mit ihm erst noch über etwas reden. Es geht um seine Träume, die der Junge anscheinend nicht hat und nur anderen bei der Erfüllung hilft. Um Shoutmon zu helfen, kommt jetzt auch Tatsuya im Rollstuhl sitzend zu den anderen. Taiki will wissen, warum sein alter Freund plötzlich mit Shoutmon zusammen ist.

„Akari hat uns alles erzählt. Deine Geschichte über deine alten Tage mit vollem Ehrgeiz und noch mehr.“

Jetzt möchte Tatsuya endlich die Wahrheit erfahren. Taiki meinte doch immer es gäbe so viele Dinge, die er gerne machen wollen würde. Aber warum sagt er dann er habe keine Träume? Taiki fühlt sich sichtlich beengt und steht mit dem Rücken an der Wand. Es schmerzt ihn das sagen zu müssen, aber er hatte Tatsuya in seinen eigenen Traum mit hineingezwungen.

Schamlos hatte er ihn da mit reingezogen. Auf einmal packt Tatsuya wutentbrannt nach Taikis Shirt und brüllt ihn an. Als wenn er nur gelaufen und soviel trainiert hätte, weil Taiki es ihm gesagt hätte. Tatsuya hatte das alles getan, weil es im Spaß gemacht hatte und aus keinem anderen Grund. Langsam zieht sich der Junge an Taikis T-Shirt hoch, raus aus seinem Rollstuhl. Für ihn ist das aber nichts Neues, immerhin hatte er in der Reha-Zeit alles gegeben, selbst wenn er nie wieder so laufen könnte wie früher.

Mit fester Entschlossenheit spricht er Taiki wieder Mut zu und bittet ihn darum seine Träume nicht aufzugeben. Diese warmen Worte von seinem früheren Freund rühren Taiki zu Tränen. Als auch Shoutmon ihm rät niemals seine wahren Träumen zu vergessen, strahlt ein Licht heraus aus Taikis Körper.

Leb deinen Traum

Viele glückliche Erinnerungen laufen vor seinem inneren Auge vorbei, glückliche Erinnerungen, die ihm klar machen, dass ihm die Abenteuer mit Shoutmon und den anderen Spaß gemacht haben. Es gibt etwas, das Taiki jetzt tun will und dafür macht er sich zusammen mit seinem Partner Shoutmon auf dem Weg. Noch vor Tatsuyas Augen verwandelt sich Shoutmon in ein Digimon zurück und er hört den kleinen Drachen rufen:

„Shoutmon digitiert zuuuuu… OmegaShoutmon!“

Mit den Gefühlen einer Person, die Taiki den Rücken stärken, schafft der Junge es Shoutmon digitieren zu lassen. Damals war es Nene und jetzt Tatsuya. Und mit dieser Kraft wollen sie jetzt erneut nach der Zukunft greifen.

– Ende Kapitel 14 –

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*Dairoku Daiba ist eine von mehreren kleinen Inseln in der Stadt Tōkyō, die vor über 200 Jahren dazu genutzt wurde, um feindliche Angriffe vorherzusehen und im Notfall auch abzuwehren. Sie befindet sich direkt in der Bucht und gehört zum Stadtteil Odaiba. Von Dairoku Daiba aus kann man beispielsweise den Sitz von Fuji TV sehen, dem Produktionssender von Digimon.

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