Testbericht zu Digimon Story – Cyber Sleuth (PSVita)

Die Story

Der Hauptcharakter aus Cyber Sleuth Der Hauptcharakter (Takumi oder Ami) und seine zwei Freunde Nokia und Arata machen gemeinsam den Cyberspace EDEN unsicher, als plötzlich in der ersten Ebene der Unterschicht ein mysteriöses Wesen, Eater, auftaucht.

Es ist für das sogenannte EDEN-Syndrom, einen komaartigen Zustand, verantwortlich. Unglücklicherweise wird der Hauptcharakter von Eater mit einem schweren Schlag erwischt.

Doch durch den Schutz seines Digivices wird sein Körper digitalisiert und somit kann der Hauptcharakter noch frei agieren. Sein eigentlicher Körper befindet aber sich währenddessen im Koma. Kyoko, Leiterin einer Detektei, hilft dem Hauptcharakter das Mysterium rund um das EDEN-Syndrom zu lösen und somit wieder in seinen normalen Körper zu gelangen.

Die Story ist also recht solide und gut aufgebaut worden. Da das bei einem Digimon-Spiel eher selten der Fall ist, gibt das einen Pluspunkt. Leider gibt es da aber auch einen Haken. Denn die Story zieht sich hier und da schon mal. Gerade am Anfang stört es, wenn man leveln will. Man wird trotzdem noch mehr als genug Zeit und Gelegenheit dazu bekommen, also ist es nicht allzu kritisch anzusehen.

„Die Musik passt einfach zu Cyber Sleuth“

In Sachen Sound und Musik kann man, wie so oft, sagen, das die gut gelungen sind. Es hat zwar nicht so viel Abwechslung, aber die meisten Stücke klingen gut und passen eben auch zu so einem Spiel wie „Cyber Sleuth“.

Die Grafik ist auch sehr gut. Besonders die kleinen Zwischenszenen, die es immer mal wieder im Spiel zu sehen gibt, können beeindrucken. Wer jedoch „Digimon World Re: Digitize“ oder den indirekten Nachfolger „Decode“ gespielt hat, wird schnell feststellen, dass einige Digimon-Modelle daraus übernommen und überarbeitet wurden. Das fällt bei einigen Digimon, wie Tyrannomon, schon sehr auf, ist aber nicht weiter schlimm. Dafür sind die Attacken, die Gebiete, besonders die Hintergründe und die Menschen, sehr schön und abwechslungsreich gestaltet.

Es ist nicht alles Gold, das glänzt

Kommen wir nun zu den Punkten, die das Spielerlebnis etwas drücken.
Zum einen zieht sich ja die Story. Die ist aber fesselnd und motivierend. Von daher kann man das verzeihen. Dahingegen muss man allerdings sagen, wenn man ein Digimon-Fan ist und dieses Spiel spielt, dann kommen einem die Digimon und deren Welt eindeutig zu kurz.
Erst ab Kapitel 11 tauchen die „Royal Knights“ auf und vorher geht es meist einfach bloß um Eden, den Eater und die Hacker. Natürlich nutzen die Hacker auch Digimon, viel Präsenz haben sie aber nicht im Spiel. Besonders für Fans sind die Szenen mit Nokia und ihren beiden Partnern einfach die schönsten.

230 Digimon sind nett. Nicht viel, aber nett. Das Problem ist nur: Die Auswahl! Zum einen sind zu viele Numemon-, Sukamon- und Greymon-Arten vorhanden. Zum anderen auch zu viele aus den letzten beiden Digimon-Spielen, was überwiegend Adventure Digimon sind. (Das wird sehr deutlich bei den Baby- und Ausbildungs-Digimon, mal abgesehen von Wanyamon.)
Hier muss man auch sagen, es ist mies Flamedramon/Fladramon und Rapidmon Gold einzubauen, aber keine anderen Armor-Digimon und auch keine Digimon aus Frontier oder Xros Wars/Fusion. (Magnamon ist etwas anderes, da es ja zu den „Royal Knights“ dazugehört). Man hat vielleicht an Digimon wie Omegamon und Paladin Mode gedacht hat, aber leider nicht an Gallantmon Crimson Mode oder die Burst Modes.

Dann die Digimon-Farmen. Wer die DS-Teile (Digimon World DS, Digimon Dusk/Dawn) gespielt hat, wird die Versionen hier eher langweilig finden. Sie sehen alle gleich aus und man bekommt sie erst durch sogenannte „CPS-Punkte“. Keine schlechte Idee, aber so sind ja alle Spieler gleich auf. Und leider kann man auf der Farm auch nicht viel mehr machen, als den Digimon beim rumlaufen zusehen, selten mal beim Trainning, und sie füttern. Gerade für ein Vita-Game hätte man hier durchaus mehr Kreativität zeigen können.

Die DIgimon-Farm
 

Sonst ist es noch schade, dass die Stadtgebiete zwar ganz schön aussehen, jedoch recht klein ausfallen. Das Blöde dabei ist, dass man manchmal einfach von einer unsichtbaren Mauer aufgehalten wird und man nicht einmal den Zebrastreifen betreten kann, das wirkt schon etwas billig.

Kommen wir noch zu drei kleinen negativen Dingen, wobei zwei davon sicherlich Geschmackssache sind.
Die Charaktere sind optisch so eine Sache. Es ist schon irgendwie ärgerlich wie fast alle weiblichen Personen halbnackt herumlaufen. Das bietet nicht nur weniger Abwechslung, sondern ist auch einfach nur nervender Fanservice.

Wer schon einmal einen DS-Teil gespielt hat, wird auch merken, dass man hier nur noch in der Farm digitieren kann. Es gibt zum Ausgleich zum Glück viele Möglichkeiten auf die Farm zugreifen zu können. Schade ist bei dem Thema nur, dass man auch die Werte, die man für die nächste Stufe benötigt, nur noch in der Farm nachsehen kann, aber nicht mehr im Menü. Das ist in jedem Fall nervig.
Zuletzt: Das Spiel unterstützt die Vita-Funktionen leider nicht. Wenn man eine Mail bekommt, kann man höchstens mal auf den Touchscreen drücken, oder auf diesem Weg die Karte öffnen (bei der Mail ist es praktisch, bei der Map eher weniger, weil man dafür auch einfach die rechte Schultertaste drücken kann). Hier hätte man auf der Farm z.B. eine Streichelfunktion oder auch im Menü entsprechende Möglichkeiten einbauen können.

Das Positive am Digimon-PSVita Spiel

Kommen wir nun zu den Sachen, die das Spiel gut macht.
Manche finden es schlecht, dass man die Kamera nicht drehen kann. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil man einfach herauszoomen kann und dann sieht man mehr als genug. Und zur Not, hat man immer noch die Karte, die einfach und gut aufgebaut ist.

Die Ladezeiten sind kurz. Das ist natürlich sehr angenehm, auch wenn es ab und an zu viele hintereinander sind (z.B. wenn man es mit anderen Digimon-Games vergleicht, unter anderem World 4, ist die Kürze ein Segen).

Die Hauptstory ist komplett synchronisiert wurden. So ist es auch für die, die der japanischen Sprache nicht so mächig sind, leichter zu verstehen was man tun soll und worum es geht. Der eigene Charakter spricht jedoch nicht, außer in den Kämpfen, was etwas seltsam wirkt. Viele Spieler sehen das kritisch. Es ist seltsam, ja, aber eben typisch japanisch. Zumindest werden bei ihm Textboxen eingeblendet und schließlich soll man es ja selber sein. Man soll sich so besser in ihn hineinversetzen können.

Die Kinder treffen auf OmegamonEs ist ziemlich einfach an Geld zu kommen, wenn man GoldNumemon + den YEN-USB-Stick hat, was man auch später für die Farm braucht. Nebenbei kann man das Geld auch nutzen, um sich kleine „Medaillen“ zu kaufen, auf denen viele verschiedene Digimon zu finden sind. Leider sind es nur wieder die typischen Standard-Artworks aus dem Kartenspiel. Das ist einfach langweilig, immerhin gibt es ja mehr als nur das eine Bild. Einige Digimon die man bekommen kann, sind ebenfalls nett, weil es sie bis jetzt selten oder noch nie gab. Das trifft dann zum einen auf Hawkmon, Armadillomon/Armadimon, Terriermon und Falcomon zu, aber auch auf einige der „Royal Knights“ wie Craniummon, Duftmon uvm.

Ebenfalls gut gemacht, ist das Kampfsystem. Man muss also auf den Typus (Serum, Datei, Virus) und die Digimongruppe achten. Anders als bei „Pokemon“ ist hier also nicht nur eine Sache wichtig, sondern gleich zwei. Dann kann man auch recht gut leveln und vor allem auch viele Digimon gleichzeitig Erfahrungspunkte schenken. Nicht nur durch die Farmen, auch dadurch das man bis zu 11 Digimon mit ins eigene Team nehmen kann. Dies geht aber auch nur, wenn man ausreichend Punkte hat. Ebenfalls eine schöne und gute Idee, damit man nicht zu übermächtig wird und man so auch überlegen muss, welche Digimon man mit nimmt.

Richtig gut sind auch die Befehle außerhalb der Kämpfe. So hat man bestimmte Fähigkeiten, um in der Story voranzukommen. Aber auch außerhalb der Hauptgeschichte gibt es sinnvolle Fähigkeiten. Zum einen „Schutz“ um mal eine Zeit lang Kämpfen ausweichen zu können und eine, um Kämpfe herbeirufen zu können. Dafür ist dann ein jeweiliges Digimon im Team erforderlich.

Unser Fazit

Letzlich ist das Spiel nicht unbedingt das beste, aber eines der Besten! Es hat viele Neuerungen und und die sind auch noch gut umgesetzt. Einiges ist zwar dann auch wieder nicht so gut, aber auch nicht so schlecht, dass man das Spiel gar nicht anrühren würde.
Na klar, es ist schade, dass die Charaktere sich im Game nicht so viel bewegen (also bei Gesprächen).
Aber das kann man nicht wirklich als Kritik ansehen, da dies auch schon sehr oft bei Anime Games für die PSP der Fall war. (Beispiel: Naruto, was ja auch von Bandai Namco ist).
Was das Spiel, gegenüber den letzten drei Digimon-Spielen auch besser macht, sind die Kämpfe. Diese wurden nämlich nicht so „japanisiert“. Damit meinen wir: Sie sind nicht so krass schwer bzw. ziehen sich nicht so in die Länge. Leider müssen wir an der Stelle auch zugeben, dass die meisten Kämpfe auch zu einfach waren. Vielleicht liegt es daran, dass wir schon früh angefangen haben zu levelen oder Ahnung von dem System hatten. Auch die Schwächen und Stärken einzelner Digimon waren kein Problem und eine Herausforderung bot uns das Spiel nur selten.

Hierbei muss man erwähnen, dass es auf die richtigen Digimon-Typen ankommt. Viele würden sicherlich nur mit „Serum“ Digimon beginnen und hätten dann zu Beginn einige Probleme (mein Team war z.B von Beginn an schon sehr ausgeglichen). Aber trotzdem macht das Game Spaß. Beispielsweise wegen der Digimon, die man bekommen kann. Manche Werte zu bekommen ist einfach, andere sind aber schwer und wieder andere auch nervend. Ein perfektes Digimon zu bekommen oder sich sein Lieblings-Digimon oder -Team zusammen zu stellen, haben da schon einen gewissen Reiz.
Auch die Story, die Gebiete und die kleinen Zwischenszenen, machen Spaß und man sitzt einige Stunden vor dem Spiel. Das Spiel ist auf jedenfall gut, aber es gibt eben Sachen, die durchaus besser hätten sein können. Nichtsdestotrotzt kann man dem Spiel eine gute 2 als Schulnote geben.

Abschließend muss man noch anmerken, dass man mit „Cyber Sleuth“ nicht nur versucht hat die Digimon Fans anzusprechen, sondern allgemein J-RPG Fans, da ein Großteil der Story in den Vordergrund gerückt wird. Dadurch geraten die Digimon wiederum eher in den Hintergrund. Außer, wenn es mal zur Story passt, wie zum Ende hin die Royal Knights…

Agumon schaut um die Ecke
 

 

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